An den Anfang unserer Betrachtungen wollen wir einen kurzen Text stellen, der so über eine längere Zeit auf unserer Webseite gestanden ist:
Als wir vor fast schon zwei Jahrzehnten mit der ersten Version des Schnapsen begonnen haben, war die Vertriebswelt noch in Ordnung. Händler vor Ort freuten sich auf heimische Produkte und vertrieben sie so gut, dass wir in den Verkaufscharts ganz oben waren. Die Kunden haben nachgefragt und die Händler haben geliefert.
Inzwischen ist die Nachfrage nach einer neuen Version so groß geworden, dass wir uns letztes Jahr entschlossen haben, eine neue Version von Tarock auf den Markt zu bringen. Die Kunden haben sich gefreut. Der Vertrieb in Österreich nicht. Ein Kartenspiel? Es soll länger als sechs Wochen im Regal stehen? Wer spielt schon Kartenspiele? Kurz und gut - Großhändler bezweifeln, dass sich ein Kartenspiel in Österreich verkauft. Muss man jetzt noch dazu sagen, dass die Zentralen der Großhändler in Deutschland sitzen? Nein, das sparen wir uns lieber.
Nun wird es Zeit die Geschichte der Entwickung in den letzten Jahren näher zu beleuchten:
Die Zeit der 10er-Jahre
Rund um das Jahr 2010 gab es eine Reihe an Telefonanrufen, die nicht ungehört blieben. Dabei wünschten sich Altkunden sehnsüchtig eine neue Version der beiden Tarockvarianten. Inzwischen war Windows XP nicht mehr so weit verbreitet und Windows 7 zeigte seit einem Jahr, dass die alten Versionen nicht mehr so einfach zum Laufen zu bringen waren. Außerdem war damals schon klar, dass die CD-Rom als Copyright-Schlüssel nicht mehr lange halten würde, denn erste Computer wurden bereits ohne CD-Rom-Laufwerk ausgeliefert. Dieser Trend sollte sich in den nächsten Jahren stark verdichten.
Ein Teil des Teams trat zusammen und prüfte die Möglichkeiten. Welche Hardware? Auch Spielekonsolen wurde als Möglichkeit nicht ausgeschlossen. Welche Programmiersprache? Welches System? Welche Varianten? Es waren langwierige Überlegungen und eines stand rasch fest: Die Veteranen - das Team der 90er - wollte nurmehr beraten und nicht selbst Hand anlegen. Daher wurden mögliche Teams ins Auge gefaßt, Testprojekte vom Trägerverein Spiel&Presse ausgeschrieben und einiges an Geld verbraten. Doch der gewünschte Erfolg stellte sich nicht ein.
2016, drei gescheiterte Projekte mit unterschiedlichsten Teams später wurde es den Veteranen zu viel. Sie setzten sich an eine - für sie zu diesem Zeitpunkt - bisher nie verwendete Programmiersprache (JAVA) und programmierten im Sommermonat Juli einen funktionsfähigen Server und einen experimentellen Spielclient. Im August tauchten sie in der Vorstandsitzung auf, warfen uns quasi die Sourcecodes auf den Tisch und meinten "machts damit was ihr wollt". In einem Monat war etwas neu geschaffen worden, was in sechs Jahren zuvor nicht gelungen war. Klar - wir haben die Veteranen seither nicht mehr ausgelassen und sie haben uns auch dankenswerter Weise duch viele Hochs und Tiefs der nächsten Jahre geholfen.
2017 bis heute
Im Juni 2017 war es dann soweit. Tarock "reloaded" betrat in einer Alpha-Version wieder die Bühne der österreichischen Softwareentwickler. Die ersten Server waren instabil und des dauerte auch nur eine Woche, bis die erste DDos-Attacke den Server kurzfristig aus dem Netz schoß. Doch daraus konnte man lernen, wie Server abgesichert werden mussten, welche Dinge zu beachten waren und wie sie für möglichst viele Unser gleichzeitig zru Verfügung stehen konnten. Ein Lernprozess, der von unseren ersten Usern geduldig mitgetragen wurde. Wir snd noch heute sehr dankbar dafür.
Im Laufe der Jahre beschleunigte sich der Entwicklungsprozess. Tarock XXer brauchte streng genommen vom Juli 2016 bis Anfang 2019, um von der Startphase bis zur Gamma.Stage zu kommen. Tarock XXer Solo von Anfang 2019 bis Jänner 2020. Tarock Königrufen wurde Mitte 2020 begonnen und ist heute bereits in der Beta.Stage. Nicht verheimlichen wollen wir, dass uns die Veteranen heute mehr unter die Arme greifen, als sie anfangs auch selbst geplant hatten. Corona hat unser Konzept der Jugendausbildung ziemlich zum Erliegen gebracht. Es funktioniert ohne direkten Kontakt schlichtweg nicht. Die Ausbildung und Trainings online abzuhalten war nicht erfolgreich bzw. bei weitem nicht so effizient und nachhaltig.
Gleichzeitig zur Neuentwicklung werden auch ständig "Jugendsünden" ausgebügelt, was der damaligen Unwissenheit im Bereich Serverbau in JAVA geschuldet ist. Es mussten erst mühsam die alten prozeduralen Konzepte der 90er-Jahre über Bord geworfen und neue Möglichkeiten übernommen werden. Der Lernprozess läuft auch heute noch. Aber das ist ja genau das, was Programmierung so spannend macht. In der Sicht unserer Veteranen der "beste Job" der Welt. In diesem Sinne hoffen wir, dass sie noch lange Spaß daran haben.